Antonov An-225 „Mrija“ / „Buran“-Orbiter

Antonov An-225 „Mrija“ / „Buran“-Orbiter

Der Bausatz der Antonov An-225 (1:144) von Revell schlug bei seiner Erscheinung in Modellbaukreisen ein wie eine Bombe! Mit so einem gewaltigen Flugzeug in diesem „Standard“-Airlinermaßstab hatten viele nicht gerechnet. Parallel brachte der russische Hersteller Ark Model einen Bausatz der „Buran“-Orbiters heraus. Somit war für viele klar: Die beiden Kits müssen zusammen gebaut werden, da ja die An-225 auch im Original für den Transport der „Buran“ entworfen wurden war. Der erstmalige Auftritt der beiden im Juni 1989 auf dem internationalen Luftfahrtsaloon in Le Bourget bei Paris schreit formlich danach!

Der Bausatz der An-225 lässt quasi keine Wünsche offen, mit einem kleinen Manko: Die Decals bilden lediglich den „modernen“ Zustand ab. Für die Markierungen der frühen An-225 zum Zeitpunkt des „Buran“-Transport  benötigt man noch den exzellenten Decalsatz von Begemot  (Bestell.-Nr. 144-004).

Der „Buran“ war etwas kniffiger. Der ersten Auflage (die auch ich erworben hatte) fehlten noch die Decals für das typische  Kachelmuster des Hitzeschildes für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Diese kamen seitens der Herstellers erst bei der zweiten Auflage dazu, erkennbar an einem großen goldenen Aufkleber auf der Packung. Ich hatte das Glück, dass ein Händler  in Littauen einige Bögen über eBay verkaufte, wo ich einen ergattern konnte. Inzwischen ist der Bausatz der „Buran“ nur noch sehr schwer erhältlich und entsprechend teuer. Der zusätzliche Decalbogen für die Erstauflage ist überhaupt nicht mehr zu bekommen. Also Augen auf, falls man da aktiv werden möchte!

Der Bau dieser beiden Flugzeuge war eines der emotionalsten Projekte, die ich jemals durchgeführt habe. Im Januar 2022 begonnen, war die Freude groß, als ich beide Flieger quasi parallel baute. Wenn es bei einem gerade nicht weiterging (trocknen von Kleber oder Farbe, etc.), habe ich beim anderen weitergemacht.

Der 24. Februar änderte dann irgendwie gefühlt alles, als ein schwanzgesichtiger Homunkulus (hier dann doch bitte nach eigenem Gefallen einen passenden Begriff für einen autokratisch und gewaltsam herrschenden Demokrator einsetzen, der offenbar unter geistiger Umnachtung leidet und gleichzeitig Kontrolle über mehrere tausend Atomsprengköpfen hat. Mir fällt da beim besten Willen nichts ein, was man halbwegs höflich nennen könnte) auf internationales Recht und Verträge schiss, und den Krieg zurück nach Europa brachte. Ab diesem Zeitpunkt fiel der Weiterbau wirklich schwer, insbesondere der „Buran“-Orbiter hatte diesbezüglich einen wirklich schweren Stand.  Bereits wenige Tage später holte mich die Realität erneut ein, als eine barbarische Horde hirn- und zivilisationsloser Orks aus dem tiefsten Osten in einem blindwütigen Angriff die An-225 auf ihrer Basis in Kiew-Hostomel zerstört haben. Jetzt war das Maß eigentlich schon gestrichen voll! Wäre ich da nicht schon kurz vor dem Ende gewesen, hätte ich das ganze Projekt vermutlich abgebrochen und die An-225 solo gebaut. Insbesonder ihr altes weißes Kleid aus Sowjetzeiten zu lackieren, und dann noch die russischen Markierungen anzubringen, erzeugte beinahe körperliche Übelkeit. Das einzige, was mich immer wieder motivierte weiterzumachen, waren die Worte des ukranischen Außenministers Dmytro Kuleba, der auf Twitter schrieb:

 

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